Mittwoch, 16. Februar 2011

Mir langt's schon lange

Es brodelt ja schon eine ganze Weile. Die deutsche Universität schafft sich ab (damit tumbe Sarrazinen in Zukunft gänzlich ungestört von Fachwissen ihren Schwachsinn in der Öffentlichkeit verbreiten können?) und macht einer McKinseyfizierten Bachelorauswurfmaschine Platz, bemannt vom akademischen Prekariat mit Jahresvertrag und einer buchstäblich lehr- und forschungsfreien Professorenschaft - die ist nämlich nur noch mit Drittmittelanträgen beschäftigt. Ein globaler Prozess ist das, der weltweite Sieg der neoliberalen Leitkultur, deren Menschenbild, darin so gar nicht ihren edleren liberalen Wurzeln verpflichtet, einer nackten Verwertungslogik unterliegt, die sich schon bedenklich der stalinesken Lehre nähert, dass man, um den Menschen an sich zu befreien (oder zumindest den Wert seines Aktienportfolios zu steigern) ruhig auch mal größere Mengen konkreter Menschen opfern darf (im Vietnamsprech: we had to destroy the village in order to save it). Wer das alles für Verschwörungsgelaber hält, möchte bitte mal, so des Englischen mächtig, die New York Review of Books zum Schicksal der britischen und amerikanischen Universitäten lesen und sein eigen Institut darin wiedererkennen.

Somit, willkommen auf diesem blog, welches der Belustigung und -lehrung dienen mag, primär aber der Psychohygiene des Autors. Und so etwas muss man in Zeiten, da Paare sich per Handy in der Bahn trennen, natürlich öffentlich betreiben!

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